Entwicklung – Prognosen – Empfehlungen

Zwar herrscht nach der Analyse noch kein allgemeiner, flächendeckender oder branchenübergreifender Fachkräftemangel in Mittelsachsen. Allerdings werden zunehmend Engpässe in einzelnen  technischen Berufsfeldern sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen festgestellt.
Durch den demografischen Wandel wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter weiter signifikant schrumpfen und altern. Bis zum Jahr 2030 wird ein Rückgang im Bereich von 38.000 bis 47.500 Personen erwartet. Durch die positiven Wanderungsbewegungen kann der Rückgang der Erwerbstätigen zumindest in einigen Regionen leicht abgemildert werden.

Wanderungssaldo im Landkreis Mittelsachsen 1990 bis 2015

Wanderungssaldo

1990

2000

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Insgesamt

-8.535

-2.299

-2.747

-1.843

-2.109

-1.579

-1.020

-711

-200

+1.769

unter 25-jährige

-4.038

-1.319

-1.286

-948

-948

-619

-325

-192

+174

+1.180

25 bis 50 Jahre

-3.932

-1.003

-1.220

-709

-828

-692

-440

-368

- 8

+696

50 Jahre und älter

-565

23

-241

-186

-333

-268

-255

-151

-366

-107

Innerhalb des Freistaates

-325

-133

-1.072

-866

-1.256

-873

-255

-586

-242

+1.261

Über die Grenzen des Freistaates

-8.210

-2.166

-1.675

-977

-853

- 706

- 367

-125

+42

+508

Quelle: Endbericht zur Begegnung des demografischen Wandels, Statistisches Landesamt Freistaat Sachsen September 2016

Die Schülerzahlen sind nach dem Tiefpunkt im Jahre 2008 wieder leicht angestiegen und die Zahl der Absolventen der allgemeinbildenden Schulen in Mittelsachsen wird sich in den nächsten Jahren wohl im Bereich von 2.400 bis 2.500 bewegen. Auch die Zahl der Auszubildenden am Arbeitsort in Mittelsachsen hat sich nach Rückgängen ab 2015 wieder leicht erhöht und lag im Jahr 2015 bei ca. 3.700. Die Zahl der Auspendler in Mittelsachsen ist immer noch sehr hoch und liegt über die Jahre relativ konstant bei 38.000 bis 39.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Allerdings ist auch die Zahl der Einpendler gestiegen, so dass sich die Differenz auf aktuell (2015) 12.800 Personen vermindert hat. Die im Rahmen der Studie vorgenommene Auswertung von 40 Berufsgruppen hat ergeben, dass sich der Fachkräftemangel insbesondere bedingt durch die geringe Zahl an Auszubildenden schrittweise besonders in den Berufsgruppen Metallbearbeitung, Maschinenbau, Energie- und Elektrotechnik, Hochbau, Klempnerei, Sanitär- und Klimatechnik, Chemie, Fahrzeugführer im Straßenverkehr sowie in den Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege aufbauen bzw. zuspitzen wird.
Die Studie wurde durch die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr  zur Förderung von Projekten der Fachkräftesicherung (Fachkräfterichtlinie) gefördert.

Entwicklung Bevölkerung in Mittelsachsen im Vergleich zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (hier 20 bis unter 65 Jahre) (Variante 1 und 2 der Vorausberechnung)

                                                              

Bevölkerungs-fortschreibung

Voraussichtliche Bevölkerung

Veränderung in % gegenüber 2014

Jahr

2014

2020

2025

2030

2020

2025

2030

Variante 1

Gesamtbevölkerung

312.700

313.700

301.800

288.600

100,3

96,5

92,3

0-20 Jahre

  48.600

  52.700

  52.000

  49.600

108,4

107,0

102,1

20 -65 Jahre

182.200

172.900

158.700

144 000

94,9

87,1

79,0

Über 65 Jahre

  81.800

 88. 400

  91.100

  95.100

108,0

111,3

116,3

Variante 2

Gesamtbevölkerung

312.700

299.000

286.600

274.100

95,6

91,6

87,6

0-20 Jahre

48.600

49.500

48.100

45.200

101,9

99,0

93,00

20 -65 Jahre

182.200

162.000

148.100

134.700

88,9

81,2

73,9

Über 65 Jahre

81.800

87.600

90.300

94.100

107,1

110,4

115,10


Ergebnis

  • In 18 der untersuchten 40 Berufsgruppen ist ein Fachkräftemangel zu befürchten.

Ansprechpartner

Dr. Frank Gehre
Projektleiter GIZEF GmbH
Am St. Niclas Schacht 13
09599 Freiberg Tel.: +49 3731 781 - 130
Gehre@gizef.de